Angststörungen

Angst ist eigentlich das grundlegendste unserer Gefühle und nicht gefährlich, sondern eine normale biologisch sinnvolle Reaktion. Sie erhöht in gefährlichen Situationen unsere Aufmerksamkeit und bereitet uns auf schnelles Handeln vor. Körperlich äußert sie sich z.B. mit Herzrasen, Schwitzen und Muskelanspannung und dem Verhalten der Flucht oder Vermeidung.
Die Angst kann aber auch behandlungsbedürftig werden. Nämlich dann, wenn die Angstreaktion nicht der Situation angemessen ist, die Angst unangemessen häufig, lange und intensiv auftritt, die Angst quälend wird und das Leben einschränkt. Nicht selten, verändert sich in Folge der Ängste, dass gesamte Leben und Depressionen, sozialer Rückzug sowie zunehmende Abhängigkeit von anderen Menschen sind die Folge.
Der erste Angstanfall entsteht bei den meisten Betroffenen in alltäglichen Situationen, in denen wir körperliche Beschwerden wie Atemnot, Schwindel oder Herzrasen empfinden. Das bedeutet jedoch nicht automatisch, dass eine gefährliche Situation vorliegt. Die Symptome können ebenso eine Reaktion auf Stress und Anstrengung sein. So kann jemand, der schnell gerannt ist, um z.B. seinen Bus noch zu erreichen, Atemlosigkeit und Herzrasen auf seinen eiligen Gang zurückführen. Er könnte die Ursache des Herzrasens aber auch darin sehen, dass er sich im Bus unangenehm beengt fühlt. Die Atemlosigkeit wird bei dieser Deutung der Situation, plötzlich zur Atemnot und es entsteht der Eindruck, in engen Räumen nicht genug Luft zu bekommen. Plötzlich wird die gesamte Situation als bedrohlich empfunden und die Körpersignale fälschlicher Weise als Zeichen der Angst gedeutet.
Zwänge

Wer unter Zwängen leidet, berichtet häufig über einen inneren, subjektiven Drang bestimmte Dinge zu denken oder zu tun. Oft besteht die Einsicht über die Sinnlosigkeit der Gedanken und Handlungen. Zudem leisten Betroffene Widerstand gegen die Gedanken bzw. gegen die Ausführung der Handlungen. Die Rituale und Gedanken führen zu einer deutlichen Beeinträchtigung der Lebensqualität.
Die häufigste Erscheinungsform von Zwängen sind die sogenannten Zwangshandlungen und Zwangsgedanken.
Zwangshandlungen sind ein willkürliches Verhalten, das der Betroffene mit dem Ziel ausführt, die Angst oder das Risiko eines Unglücks zu vermeiden. Sie sind damit verbunden, dass vorübergehende Erleichterung geschaffen wird.
Zwangsgedanken sind unwillkürliche, aufdringliche Gedanken, bildhafte Vorstellungen oder dranghafte Impulse, deren Inhalt meist mit Beschmutzung, Ansteckung, Schuld und Gewalt zu tun haben. Die Betroffenen erleben diese Gedanken zumeist als abstoßend, sinnlos und schwer zu verscheuchen.
weitere Behandlungsfelder

Vorwort:
Alle diese psychischen und psychosomatischen Erkrankungen sind ernst zu nehmen und können tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben. Es ist wichtig zu verstehen, dass eine frühzeitige Diagnose und Behandlung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Genesung sind. Professionelle Unterstützung durch Psychotherapie, medikamentöse Behandlungen und ein umfassender Ansatz zur Förderung des emotionalen Wohlbefindens können helfen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und eine Rückkehr zu einem erfüllteren Leben zu ermöglichen.
Depressionen / Affektive Störungen
Depressionen sind weit verbreitete psychische Erkrankungen, die sich durch eine anhaltend niedergeschlagene Stimmung, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen und ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit auszeichnen. Menschen, die an Depressionen leiden, verlieren häufig das Interesse an Aktivitäten, die ihnen früher Freude bereitet haben. Die Symptome können so intensiv sein, dass sie die täglichen Lebensaktivitäten erheblich beeinträchtigen. Depressionen können unterschiedliche Ursachen haben, wie genetische Veranlagung, belastende Lebensereignisse oder chemische Ungleichgewichte im Gehirn. Es gibt jedoch wirksame therapeutische Ansätze, wie die Verhaltenstherapie, die helfen kann, die Symptome zu lindern und den Betroffenen ein besseres Leben zu ermöglichen.
Burnout
Burnout ist ein Zustand völliger körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung, der oft durch anhaltenden Stress, insbesondere im beruflichen Kontext, ausgelöst wird. Menschen, die unter Burnout leiden, fühlen sich überfordert, ausgebrannt und entmutigt. Sie haben das Gefühl, ihre Aufgaben nicht mehr bewältigen zu können, was zu einer zunehmenden Frustration und oft auch zu körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Kopf- oder Rückenschmerzen führt. Burnout entsteht nicht über Nacht – es ist das Resultat von jahrelangem, unerfülltem Stress. Die Behandlung erfordert in der Regel eine Kombination aus Stressbewältigungsstrategien, psychotherapeutischer Unterstützung und gegebenenfalls eine Veränderung der Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Schizophrenie / Bipolare Störungen
Schizophrenie ist eine komplexe psychische Erkrankung, die durch Störungen im Denken, Fühlen und Verhalten gekennzeichnet ist. Betroffene können unter Halluzinationen, Wahnvorstellungen und einer stark beeinträchtigten Wahrnehmung der Realität leiden. Diese Symptome können das tägliche Leben erheblich beeinträchtigen und erfordern oft eine langfristige Behandlung, die Psychotherapie und medikamentöse Therapie umfasst.
Bipolare Störungen hingegen sind durch extreme Stimmungsschwankungen gekennzeichnet, die von manischen Phasen, in denen die Betroffenen übermäßig energiegeladen und euphorisch sind, bis hin zu depressiven Phasen reichen, in denen sie sich niedergeschlagen und antriebslos fühlen. Diese Schwankungen können das soziale und berufliche Leben stark beeinflussen.
Beide Erkrankungen erfordern ein umfassendes Verständnis und eine individuelle Behandlung, um den Betroffenen die bestmögliche Unterstützung zu bieten.
Psychosomatische / Somatoforme Störungen
Psychosomatische Störungen sind körperliche Beschwerden, die durch psychische Faktoren ausgelöst oder verstärkt werden. Häufig äußern sich diese Störungen in Form von chronischen Schmerzen, Magen-Darm-Problemen, Schlafstörungen oder Migräne. Der Körper reagiert auf psychische Belastungen, wie Stress, Angst oder ungelöste emotionale Konflikte, mit körperlichen Symptomen. Die Behandlung psychosomatischer Störungen erfordert oft einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl körperliche als auch psychische Aspekte berücksichtigt. Therapieansätze wie die kognitive Verhaltenstherapie kann helfen, die zugrunde liegenden emotionalen Ursachen zu erkennen und zu behandeln.
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
Posttraumatische Belastungsstörung ist eine psychische Erkrankung, die nach dem Erleben von extrem belastenden oder traumatischen Ereignissen wie einem schweren Unfall, einer Gewalterfahrung oder einem Kriegseinsatz auftreten kann. Zu den Symptomen gehören Flashbacks, Albträume, starke Angst, emotionale Taubheit und das Vermeiden von Erinnerungen an das Trauma. Menschen mit PTBS erleben oft eine ständige Übererregung und fühlen sich in ihrer Umgebung nicht sicher. PTBS kann die Lebensqualität massiv beeinträchtigen, doch auch hier gibt es effektive therapeutische Behandlungen, wie kognitive Verhaltenstherapie , die helfen können, das Trauma zu verarbeiten und die Symptome zu lindern.