
ADHS bei Erwachsenen
Bei vielen Betroffenen zeigen sich die Symptome der Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bereits in der frühen Kindheit, häufig manifestiert durch ein auffällig hohes Aktivitätsniveau. Einige Kinder leiden zudem an Regulationsstörungen, was bedeutet, dass sie Schwierigkeiten beim Essen, der Verdauung und beim Schlafen haben. Ihre Stimmung ist oft reizbar, und sie neigen dazu, häufig zu weinen.
Im Jugendalter nimmt die motorische Unruhe bei vielen Betroffenen tendenziell ab, jedoch bleiben Impulsivität und Aufmerksamkeitsstörungen bestehen, was häufig zu anhaltenden schulischen Problemen führt. In diesem Zusammenhang sind zwei unterschiedliche Verläufe zu beobachten.
Im Erwachsenenalter wird nur eine Minderheit der Betroffenen vollständig symptomfrei, während bei den meisten die Problematik im Alter zunehmend bewusst wird. Die Unaufmerksamkeit und ihre Auswirkungen bleiben bestehen, während sich die Hyperaktivität oft in eine innere Unruhe verwandelt. Gleichzeitig rücken die körperlichen und psychischen Folgen verstärkt in den Fokus. Komorbiditäten wie Depressionen oder Angststörungen treten häufig auf und können das zugrunde liegende ADHS verschleiern.
ADHS tritt bei Erwachsenen häufig in Kombination mit anderen psychischen Erkrankungen auf. Diese komorbiden Störungen erschweren die Diagnose und Behandlung der ADHS sowie anderer psychischer Probleme. Dadurch nimmt die Krankheitslast der Betroffenen im Verlauf ihres Lebens oft weiter zu. Ein verspätetes oder fehlerhaftes Erkennen und Behandeln von ADHS bei Erwachsenen führt häufig zu einer Verschärfung der Symptome und zur Chronifizierung komorbider psychischer Erkrankungen.